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Wie Rasieren sich Astronauten im Weltall?

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Titelbild: Philips

Der Weltraum. Unendliche Weiten, die wir als Mensch heute fast schon so souverän bereisen, wie einst Kirk, Spock und der Rest der Crew der Enterprise. Zumindest einen kleinen Schritt in Richtung Weltraum sind wir schon gegangen. In der Science Fiction Serie war das Problem der Schwerelosigkeit allerdings gelöst. Die Besatzung des Raumschiffs brauchte also für alltägliche Dinge keine besonderen Vorrichtungen. Anders sieht es heute in der bemannten Raumfahrt aus. Wie funktioniert das Rasieren im Weltraum?

Bartwuchs

Der Bartwuchs ist bei allen Männern mehr, oder weniger ausgeprägt. Im Durchschnitt kann man pro Woche mit 2-3 Millimetern Barthaar rechnen. Sieht man sich Videos der Besatzung der ISS an, dann fällt auf, dass die Männer immer perfekt rasiert sind. Kaum einer trägt Bart und auch wenn er das tut, dann ist Bart sauber getrimmt und die Konturen ordentlich gepflegt. Der Deutsche Astronaut Alexander Gerst trägt einen ordentlich rasierten Kinnbart und Glatze. Auch eine Glatze braucht, genauso wie andere Frisuren, immer wieder Pflege.

Rasieren im Weltraum

Etwa 10 % der Menschen, die in den Weltraum reisen, sind Frauen. 1963 flog die Russin Valentina Tereschkowa als erste Frau ins All. Erst 20 Jahre später gab es auch die erste amerikanische Astronautin. Bis dahin waren nur Männer im All unterwegs. 1969, bei der Apollo 11 Mission waren Neil Armstrong, Buzz Aldrin und Michael Collins vom 16. bis 24. Juli unterwegs. Rasieren im Weltall war also bereits damals ein Thema für die Astronauten. So führte Michael Collins etwa einen Gillette Techmatic und eine Tube Old Spice Rasiercreme mit sich. Auch ein Philips Rasierer war mit an Board.

Moon Shaver

Bild: Philips.com

Ein Rasierer mit zwei Rotationsklingen, der mit einer Saugvorrichtung ausgestattet war. Von Philips nicht nur für das Rasieren im Weltraum entwickelt war der Moon Shaver eines von vielen innovativen Technologien, die dazu beitrugen, dass Neil Armstrong schließlich als erster Mensch seinen Fuß auf den Mond setzen konnte. Dank Philips und dem Moon Shaver tat er dies auch glattrasiert unter seinem Helm.

Futuristisches Design

Sieht man sich die aktuellen Geräte von Philips an, dann wirken sie, als würden sie aus dem Weltraum stammen. Auch Panasonic liefert Rasierapparate im futuristischen Design und aktuelle Braun Rasierer wirken allein wegen dem mächtigen Scherkopf wie ein Ausrüstungsgegenstand für Astronauten. Dabei hat die Trockenrasur im All einen großen Nachteil. Generell ist das Rasieren im Weltall immer eine Herausforderung.

Fliegende Barthaare

Bei der Trockenrasur wird das Barthaar sehr kurz geschnitten. Die Haare ragen durch eine Folie, oder die Abdeckung der rotierenden Klingen und werden von den darunter laufenden Klingen abgeschnitten. Egal, ob man mit einem Folienrasierer, oder einem Rotationsrasierer arbeitet – Es gibt immer dasselbe Problem. Die Barthaare werden abgeschnitten, bleiben zwar zu einem großen Teil unter der Folie, aber spätestens beim Reinigen fallen sie heraus. Das ist auf der Erde unproblematisch. Im Weltall heißt das aber, dass winzige Härchen durch die Luft fliegen, elektronische Geräte stören können und von Astronauten eingeatmet werden. Auch in den Augen sind Bartstoppeln sehr unangenehm.

Prinzip Staubsauger

Um das Problem in den Griff zu bekommen sind die Elektrorasierer auf der ISS mit einem Staubsauger verbunden, der die Barthaare direkt nach dem Kürzen absaugt. Ein Barttrimmer mit einer solchen Saugvorrichtung steht den Astronauten zur Verfügung. Die Idee des Moon Shaver hat sich also durchgesetzt. Sie wurde nur über die Jahre verbessert und ausgereifter. Die Trockenrasur ist im Weltall allerdings nicht die bevorzugte Variante. So wie auch Michael Collins es bei seinem Mondflug praktizierte, ist heute die Nassrasur eine beliebte Variante zum Rasieren im Weltraum.

Nassrasur im All

Wasser ist in der Schwerelosigkeit schwer zu bändigen. Die Nassrasur läuft im All daher etwas anders ab, als auf der Erde. Das Gesicht wird ein wenig befeuchtet und anschließend mit Rasiercreme eingecremt. Die cremige Seife sorgt dann einerseits dafür, dass der Rasierer leicht über die Haut gleitet, hat aber beim Rasieren im Weltraum eine andere wichtige Eigenschaft. Das Barthaar bleibt in der Rasiercreme kleben und haftet auf dem, heute gebräuchlichen, Systemrasierer. Der Rasierer wird nach ein paar Zügen mit einem Tuch gereinigt und die Bartstoppel und die Rasiercreme im Tuch entsorgt.

Rasieren im Weltraum

Dass kein Astronaut einen Vollbart trägt hat sicherlich auch praktische Hintergründe. Zwar haben die meisten Astronauten einen militärischen Hintergrund, sind also daran gewöhnt, sich zu rasieren, aber Bartwuchs hat auch Nachteile. Wer mit einem Drei-Tage-Bart einmal einen Motorradhelm abgenommen hat, der weiß, dass die Barthaare dabei extrem schmerzen können. Neben den Schmerzen, die ein Bart evtl. verursacht kann er aber auch verhindern, dass etwa ein Atemschutz, oder eine Sauerstoffmaske sauber mit der Haut abschließen. Dass eine solche Maske undicht ist, kann im Weltraum verheerende Folgen haben. Das Rasieren im Weltraum wird also auch, allen Trends zum Vollbart zum Trotz, zum Alltag auf der ISS und in Raumfähren gehören.

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