Network Boot, auch als PXE (Preboot Execution Environment) bezeichnet, ist ein Verfahren, das es Computern ermöglicht, ein Betriebssystem oder eine Anwendung direkt von einem Netzwerkserver zu starten, anstatt es von einem lokalen Datenträger wie einer Festplatte zu laden.
Geschichte Die Idee des Netzwerkstarts geht auf die späten 1980er Jahre zurück, als Netzwerkfähigkeiten in Betriebssystemen eingeführt wurden. In den 1990er Jahren wurde das Netzwerkstart-Konzept erweitert, indem verschiedene Unternehmen eigene Implementierungen entwickelten. Einige Beispiele sind Intel mit der NetBoot-Technologie, Novell mit dem Remote-Bootstrap-Service und Microsoft mit Remote Installation Services (RIS).
Im Jahr 1999 wurde das PXE-Protokoll von Intel, SystemSoft und anderen entwickelt, um eine standardisierte Methode für das Netzwerk-Booten von Computern zu schaffen. PXE ist seitdem zu einem Industriestandard geworden und wird von einer Vielzahl von Betriebssystemen und Netzwerkgeräten unterstützt.
Funktionsweise Das PXE-Verfahren verwendet das DHCP-Protokoll (Dynamic Host Configuration Protocol) für die Netzwerk-Konfiguration und das TFTP-Protokoll (Trivial File Transfer Protocol) für das Laden des Betriebssystems oder der Anwendung von einem Server.
Wenn ein Computer mit aktiviertem PXE-Start versucht zu booten, wird ein DHCP-Server gesucht. Sobald der Server gefunden wurde, erhält der Computer eine IP-Adresse, Subnetzmaske und Gateway-Informationen vom DHCP-Server. Der DHCP-Server gibt auch die Adresse des TFTP-Servers zurück, von dem das Boot-Image geladen werden soll.
Das Boot-Image enthält alle Informationen, die für das Laden des Betriebssystems oder der Anwendung erforderlich sind. Diese Informationen werden von PXE in den Arbeitsspeicher (RAM) des Computers geladen und ausgeführt, um den Startprozess zu beginnen.
Vorteile Die Verwendung des Netzwerkstarts bietet mehrere Vorteile gegenüber dem Starten von einem lokalen Datenträger. Einige Vorteile sind:
- Zentrales Management: Das Netzwerkstart-Verfahren ermöglicht es Administratoren, ein zentrales Image für alle Computer im Netzwerk zu verwenden. Dadurch wird die Verwaltung von Betriebssystemen und Anwendungen vereinfacht.
- Skalierbarkeit: Das Netzwerkstart-Verfahren ist skalierbar und kann für eine beliebige Anzahl von Computern verwendet werden, was die Verwaltung von Netzwerken mit vielen Computern erleichtert.
- Zeitersparnis: Der Netzwerkstart-Verfahren kann Zeit sparen, da das Laden des Betriebssystems oder der Anwendung von einem Server schneller ist als das Laden von einem langsamen lokalen Datenträger.
- Sicherheit: Das Netzwerkstart-Verfahren kann dazu beitragen, die Sicherheit des Netzwerks zu erhöhen, da die Verwendung eines zentralen Images dazu beitragen kann, die Verbreitung von Malware und anderen Bedrohungen zu minimieren.